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Lohnsystem

SBB bei der Lohnentwicklung unter Zugzwang

Mit dem Ende 2024 verhandelten Lohnabschluss bei SBB und SBB Cargo konnte der SEV die letztjährige Teuerung ausgleichen und gleichzeitig Mittel für die nachhaltige Lohnentwicklung der Kolleginnen und Kollegen sicherstellen. Für die Lohnaufstiege gemäss Lohnsystem wären jedoch mindestens die vom SEV geforderten 1,1 Prozent der Lohnsumme notwendig gewesen, die in den Verhandlungen nicht vollständig durchgesetzt werden konnten. Die SBB war lediglich bereit, 0,7 Prozent für die individuellen Aufstiege zu gewähren.

Artikel 82 des GAV SBB / SBB Cargo definiert für jedes Anforderungsniveau ein Lohnspektrum zwischen Basiswert und Höchstwert. Die in der SAP Fiori-Darstellung ersichtliche Steuerungslinie dient als Orientierung für die Lohnentwicklung. Ziel ist es aus Sicht SEV, dass sich die Löhne grundsätzlich auf dieser Steuerungslinie entwickeln. Mit dem Lohnresultat 2025 konnte dieses Ziel nicht erreicht werden. Die vorhandene Differenz kann in der SAP Fiori-Darstellung als Abweichung von der Steuerungslinie ersichtlich werden. Insbesondere für jüngere Kolleginnen und Kollegen wird dadurch der Aufstieg abgeflacht.

Für den SEV hatte der volle Teuerungsausgleich während den Lohnverhandlungen Priorität. Dies vor dem Hintergrund, für alle Mitarbeitenden den Erhalt der Kaufkraft sicherzustellen. Auch für jene Kolleginnen und Kollegen, die sich nicht mehr im Lohnaufstieg befinden (mit der einzigen Ausnahme derjenigen mit Lohngarantien).

Der finanzielle Spielraum der SBB hat nicht ausgereicht, um nebst dem Teuerungsausgleich auch die geforderten finanziellen Mittel für die Lohnaufstiege zu gewährleisten.

Für SEV-Vizepräsident Patrick Kummer ist klar, dass «der SEV in den nächsten Lohnverhandlungen im Herbst 2025 darauf fokussieren wird, die entstandenen Rückstände im Lohnsystem wieder aufzuholen».

Chantal Fischer