Kongress 2025
Kongressrede: Bundesrat Rösti bekennt sich zur Verlagerung

Bundesrat Albert Rösti würdigte am SEV-Kongress als Gastredner das Verkehrspersonal: «Im Ausland werden wir immer wieder als Vorzeigeland des öffentlichen Verkehrs genannt. Darauf bin ich als Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation und als Bürger dieses Landes sehr stolz. Einen sehr wichtigen Beitrag zu diesem Vorzeigemodell leisten Sie als Angestellte der Unternehmen des öffentlichen Verkehrs und des Schienengüterverkehrs. Sie sind täglich im Einsatz, leisten oft Schichtbetrieb und funktionieren gegenüber den Kunden als Visitenkarte der Unternehmen. Sie sorgen dafür, dass die Mobilität in der Schweiz funktioniert. Aufrichtigen Dank für Ihre Arbeit!» Bundesrat Rösti dankte auch dem SEV für seine «konstruktive Mitarbeit» als Sozialpartner, der dem Personal eine Stimme gibt und sich für gute Anstellungsbedingungen einsetzt. Die Kampagne gegen Gewalt und für Respekt gegenüber dem Personal unterstütze er «voll und ganz».
Weiter bekannte sich Rösti in seiner Rede zur Verlagerungspolitik – insbesondere auch im Güterverkehr – und betonte, dass Sparmassnahmen beim regionalen Personenverkehr nicht auf Kosten des Personals erfolgen dürfen. Zu prüfen seien wenig frequentierte Verbindungen und gewisse Preismassnahmen. Für den Bahnausbau in den nächsten 20 Jahren stünden statt der 60 Milliarden Franken, die geplante und gewünschte Projekte nach aktuellen Berechnungen kosten würden, im besten Fall 30 Milliarden und im schlimmsten Fall gar nur 15 Milliarden zu Verfügung, bedauerte Rösti. «Ich hoffe, dass damit die nötigsten Projekte gebaut werden können.» Anhaltspunkte dazu liefere bis im Herbst die Studie, die er bei ETH-Professor Ulrich Weidmann bestellt hat.
Das vorliegende Abkommen mit der EU zur Öffnung des internationalen Personenverkehrs gebe dem Schweizer Taktfahrplan- und Tarifsystem Vorrang, sagte Rösti weiter. Und das Bundesamt für Verkehr habe unter Einbezug der Sozialpartner eine Richtlinie erarbeitet, die für internationale Züge auf Schweizer Territorium schweizerische Lohn- und Arbeitsbedingungen vorschreibe. «Kontrollen dazu müssen stattfinden.».
Markus Fischer