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Schifffahrt Luganersee

SNL: Ein Albtraum ohne Ende

Die Spannungen zwischen der Società di Navigazione del Lago di Lugano (SNL) und den Gewerkschaften SEV, Unia und OCST halten an. Nach der gewerkschaftsfeindlichen Entlassung von drei Personen hat der SEV-Unterverband VPT eine Petition lanciert.

Protestaktion gegen gewerkschaftsfeindliche Entlassungen bei der SNL.

Die Situation bei der Schifffahrtsgesellschaft auf dem Luganersee spitzt sich zu. Ende Juli wurden drei Personen entlassen: «Unserer Ansicht nach handelt es sich um missbräuchliche und gewerkschaftsfeindliche Kündigungen», sagt SEV-Gewerkschaftssekretär Angelo Stroppini. Dies ist nur die jüngste Episode in einer Reihe fragwürdiger Verhaltensweisen seitens der SNL: die intransparente Verwaltung der Pensionskasse mit Folgen für die Versicherten, die Umgehung des gültigen GAV für den Lago Maggiore und verschiedene Unregelmässigkeiten in Bezug auf das Arbeitszeitgesetz.

Kein Dialog möglich

Trotz wiederholter Versuche seitens der Gewerkschaften, das Gespräch zu suchen, verschloss sich das Unternehmen vollständig und machte so einen konstruktiven Dialog unmöglich: «Am 6. Juni haben wir die Direktion der SNL gebeten, über eine mögliche Unternehmensreorganisation zu sprechen, die zwei Tage zuvor dem Personal angekündigt worden war, wie es der GAV vorsieht», erklärt Angelo Stroppini: «Und als Antwort haben wir am 20. Juni die ausserordentliche Kündigung des GAV für das Personal am Lago Maggiore erhalten.» Diese Kündigung wurde von den Gewerkschaften umgehend rechtlich angefochten und angezeigt. Als Reaktion darauf wurden die Gewerkschaften am 9. Juli von SNL verklagt, mit dem Vorwurf, das öffentliche Ansehen des Unternehmens beschädigt zu haben.

«Inzwischen hat der Verband des See- und Landverkehrspersonals im Tessin (APLT) Verhandlungen mit der Direktion aufgenommen, mit dem Ziel, Kosten zu senken und zu sparen. Der APLT agiert unbeholfen, weil er für Verhandlungen keinerlei klaren Auftrag vom Personal erhalten und diesem auch keinerlei Rückmeldung gegeben hat, ausser der Mitteilung, dass es Entlassungen geben werde. Entlassungen, die das Unternehmen Ende Juli dem Personal mitgeteilt hat», erklärt Angelo Stroppini.

«APLT vertritt nicht Personal»

«Der APLT pflegt ein privilegiertes Verhältnis als Gesprächspartner mit der SNL-Direktion. Der Verband, der die Angestellten schützen sollte, handelt unseres Erachtens in erster Linie im Sinn des Arbeitgebers. Er organisiert Personalversammlungen auf den von der Direktion zur Verfügung gestellten Schiffen, lädt die Direktion ein, an diesen Versammlungen teilzunehmen, und wird seinerseits zu von der Direktion organisierten Treffen eingeladen. Er merkt nicht, dass, wenn die Direktion in einer Versammlung dem Personal Fragen zur Verwaltung der Pensionskasse zu erklären versucht, jemand auftritt, der sich als unabhängiger BVG-Experte ausgibt, ohne dies zu sein. Vor allem aber unterlässt es dieser Verband, den Arbeitgeber auf all die Unregelmässigkeiten bezüglich des Arbeitszeitgesetzes und der entsprechenden Verordnung hinzuweisen – Unregelmässigkeiten, die der SEV seit Langem anprangert.» Dank des Eingreifens des SEV im Jahr 2022 ging das BAV energisch gegen die SNL vor und verhängte in Bezug auf Verstösse gegen die Arbeitszeitbestimmungen sogar eine Sanktion gegen die SNL.

Der APLT liefert der Direktion den Vorwand, die Gewerkschaften als unzuverlässig darzustellen, und er schützt das Personal nicht. Zwei der drei Entlassenen waren Kollegen, die sich aktiv in der Gewerkschaftsarbeit engagierten, einer davon zudem Mitglied der Personalkommission. «Die Entlassungen sind ein direkter Angriff auf die Gewerkschaftstätigkeit, eine Politik der Einschüchterung und des Drucks, die wir für inakzeptabel halten, umso mehr bei einem Unternehmen, das öffentliche Gelder erhält», erklärten SEV, Unia und OCST in einer gemeinsamen Stellungnahme an einer Protestkundgebung nach der Entlassungsankündigung.

Der VPT ruft zur Solidarität mit den entlassenen Mitarbeitenden und mit allen Angestellten der SNL auf. Die Forderungen sind klar: die sofortige Rücknahme der Entlassungen, ein dringendes Eingreifen der politischen und institutionellen Behörden von Kanton und Stadt sowie die Aussetzung öffentlicher Gelder für Unternehmen, die nicht nachweisen können, dass sie die grundlegenden Rechte des Personals respektieren. «Unterschreibt die Petition!»

Veronica Galster

Kommentare

  • Periartrite posttraumatica

    Periartrite posttraumatica 28/08/2025 11:34:52

    Siamo stati buttati fuori tutti gli ex nlm e e nessuno ci ha difesi.questi sono gli ultimi che hanno anche contribuito a far buttare fuori gli altri. Nessuno è immune, è il karma

  • Andreas Husmann

    Andreas Husmann 28/08/2025 14:42:01

    Bin froh gibt es euch!

  • Orazio Bresolin

    Orazio Bresolin 28/08/2025 16:03:12

    Non mi meraviglia tutto questo .