Gewerkschaftsjugend
«Junge Stimmen»
«Junge Stimmen» heisst ein neues Positionspapier der jugendlichen Mitglieder der vier Gewerkschaften SEV (CH), EVG (D), vida (AT) und Cfdt (F).

Die Jugend positioniert sich klar gegen die Privatisierung des Bahnsektors. In allen vier Ländern hat man vor allem negative Erfahrungen gemacht, wenn Markt-liberalisierungsstrategien durchgesetzt wurden. «Diese Entwicklungen widersprechen den Zielen einer funktionierenden, zuverlässigen und für alle zugänglichen Bahn», ist im Papier zu lesen. Liberalisierung führt zu Sozialdumping, Zersplitterung, Vernachlässigung ländlicher Regionen und bringt die Klimaziele in Gefahr.
Damit die Bahnen für junge Mitarbeitende langfristige berufliche Perspektiven bieten, muss die Sicherheit und Sicherstellung von Grundbedürfnissen der Beschäftigten eine hohe Priorität haben. Das reicht von der Bereitstellung sauberer sanitärer Einrichtungen bis zum Einsatz von genügend Personal. Zu einer zukunftsorientierten Personalplanung gehört auch, dass die Unternehmen die Ausbildungen attraktiver gestalten.
Ein weiterer Schwerpunkt, den die Jugend im Positionspapier anspricht, ist die betriebliche Interessenvertretung. Mitbestimmungsrechte sollen ausgebaut und entsprechende Ressourcen bereitgestellt werden. Politisch positioniert sich die Jugend klar: Sie wehrt sich gegen den wachsenden Rechtsextremismus in Europa. «Haltung allein recht nicht – es braucht auch entschlossenes Handeln», schreiben sie.
Die letzte Position im Papier betrifft die hauptamtliche Tätigkeit in den Gewerkschaften. Die Jugend wünscht sich mehr Stellen, aber auch mehr Zeit für gewerkschaftliche Jugendarbeit.
Michael Spahr
Link zum Positionspapier «Junge Stimmen»