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Aktion am Kongress 2025

SBB Cargo zu Tode sparen? Nicht mit uns!

Die Beerdigung von SBB Cargo: ein Albtraum, der hoffentlich nicht wahr wird.

SBB Cargo vor der Schliessung? Gegen dieses Schreckensszenario demonstrierten Tessiner Cargo-Mitarbeitende nach der Kongressrede von Verkehrsminister Albert Rösti mit einem Trauerzug für SBB Cargo – als «Vorahnungstraum», wohin der laufende Abbau zu führen droht.

Der Bundesrat hatte zuvor über die Herausforderungen beim öffentlichen Verkehr gesprochen. Darauf ertönten Trommelwirbel und es erschien ein Sarg, getragen und gefolgt von Mitarbeitenden von SBB Cargo aus dem Tessin, wo gerade besonders viele Stellen abgebaut werden. Gemessenen Schrittes durchquerten sie den vollbesetzten Saal Richtung Bühne, hinter der der Sarg schliesslich verschwand. Mit dieser bewegenden symbolischen Inszenierung zeigten die Kollegen auf, wohin die aktuelle Strategie von SBB Cargo führen könnte. Rösti gab allen Kollegen die Hand und zeigte Verständnis für die Situation des Personals. Er erklärte sich bereit, eine SEV-Delegation zu treffen.

Anfang Juni hatte der SEV schon die Tessiner Regierung und mehrere Gemeinden im Kanton in einem Brief aufgefordert, beim Departement Uvek vorstellig zu werden, damit es bei SBB Cargo interveniert (einige haben bereits geantwortet). Der SEV ist der Meinung, dass die Politik das Thema nicht ignorieren darf, denn es geht um Arbeitsplätze, zusätzliche Lastwagen auf schon verstopften Strassen und eine Verschlechterung der Lebensqualität für den ganzen Kanton.

Veronica Galster / Fi

Unterverbände TS und LPV

Aktion in Biel vor dem Hintergrund der Krise bei Cargo

Am 3. Juni zwischen 10 und 15 Uhr fand in der Produktionsanlage Ost (BIPO) in Biel eine Aktion der SEV-Unterverbände TS und LPV statt, unterstützt von Vincent Barraud, dem für die SBB zuständigen Westschweizer Gewerkschaftssekretär. Hauptziel der Aktion war, angesichts der drastischen Kürzungen bei SBB Cargo mit G-enesis und anderen Reorganisationen beim Personal die Temperatur zu messen. 

Mehr als dreissig Kolleginnen und Kollegen kamen vorbei und es fanden zahlreiche Diskussionen statt. Sie zeigten ein grosses Unverständnis und starke Besorgnis über die Strategie, den Einzelwagenverkehr abzubauen. Welche Logik steckt dahinter, zu demontieren statt zu investieren? Insbesondere zu einem Zeitpunkt, wo das Parlament in den Güterverkehr investiert hat! Arbeit gibt es genug, stellen die Kollegen fest, aber es gibt keine Personalreserve, wenn jemand krank wird. Das kann dazu führen, dass Leistungen gestrichen werden, selbst bei grossen Kunden. Die Personaleinsparungen sind also eher kontraproduktiv. Das führt zu grossem Unbehagen in der Belegschaft und zu grosser Unsicherheit für die Zukunft. Wir brauchen eine langfristige Strategie, fordern die meisten unserer Kolleginnen und Kollegen.

Weitere Aktionen sind an anderen Dienstorten wie Lausanne-Triage, Saint-Maurice, Yverdon und Sion geplant.

Yves Sancey