| Medienmitteilungen, Verkehrspolitik und Klima

Infrastrukturausbau

SEV zum Weidmann-Bericht: Kürzungen im "Entlastungspaket 2027" überdenken!

Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV begrüsst, dass der Bundesrat gestützt auf das heute publizierte Gutachten zur Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur von Prof. Ulrich Weidmann der ETH Zürich das Uvek beauftragen will, eine Variante zu erarbeiten, die von zusätzlichen finanziellen Mitteln ausgeht. Hingegen muss der Bundesrat logischerweise auch die im "Entlastungspaket 2027" geplanten Kürzungen beim Bahninfrastrukturfonds überdenken.

Nicht nur für den Bau, sondern auch für den Unterhalt und Betrieb der Infrastruktur sind genügend Mittel vorzusehen, und dazu gehört unbedingt genügend Personal. Das gilt auch für den Bahnbetrieb. © SBB

"Dass der Bundesrat weiterhin die im EPA 27 geplanten Kürzungen beim Infrastrukturausbau vornehmen will, obwohl der Bericht Weidmann aufzeigt, dass zusätzliche Mittel für den Bahnausbau Sinn machen und nötig sind, ist für den SEV ein Widerspruch", sagt Simon Burgunder, Koordinator Politik beim SEV. "Der Bundesrat muss diese Kürzungen nun überdenken und – falls er daran festhalten will – aufzeigen, wie er die zusätzlichen Mittel beschaffen will, mit denen das Uvek planen soll."

Genügend Mittel für Personal vorsehen

"Der SEV möchte dem Bundesrat auch in Erinnerung rufen, dass nicht nur für Beton und Stahl genügend Mittel vorzusehen sind – also für die Bauprojekte an sich, sondern auch für genügend und gut ausgebildetes Personal für den Unterhalt und Betrieb der Infrastruktur wie auch für die Erbringung des Bahnangebots", ergänzt Simon Burgunder.

Sprich: genügend Fahrleitungsmonteure, Sicherheitsanlagen-Techniker:innen, Gleisbauer:innen, B100-Lokführende, Zugverkehrsleiter:innen in den Betriebszentralen usw. bei SBB Infrastruktur, BLS Infrastruktur und den anderen Infrastruktur-Betreibern. Aber auch genügend Lok-, Kundenbegleit-, Rangier-, Reinigungs-, Schalter-, Interventions- und sonstiges Betriebspersonal, Personal im Rollmaterialunterhalt, im "Back Office" für Kundendienst- und -information, Personaldisposition, Bewältigung von Informatikpannen, Planung usw. Aber auch genügend Transportpolizist:innen – denn wenn sich die Leute in den Zügen und Bahnhöfen nicht sicher fühlen und darum den öV nicht benützen, nützt auch der Bahnausbau nichts.

Nötig sind auch genügend Mittel für attraktive Anstellungs- und Arbeitsbedingungen, weil sonst die Infrastruktur- und Bahnunternehmen angesichts des aktuellen und zu erwartenden künftigen Fachkräftemangels nicht genügend Mitarbeitende rekrutieren und zum Bleiben motivieren können.

Nein zu den Kürzungen beim regionalen Personenverkehr

Die im EPA 27 geplanten Kürzungen beim regionalen Personenverkehr aber würden die Verkehrsunternehmen nötigen, beim Personal zu sparen, was entsprechende negative Auswirkungen nicht nur für das Personal und seine Arbeitsbedingungen hätte, sondern auch auf die Qualität des RPV. Deshalb fordert der SEV, auf diese Kürzungen ebenfalls zu verzichten.

Für weitere Auskünfte stehen zur Verfügung:

Simon Burgunder, Koordinator Politik SEV

Matthias Hartwich, SEV-Präsident