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Edith Graf-Litscher antwortet

Fernverkehr braucht Unterstützung

© SBB CFF FFS

Durch den erneuten Lockdown diesen Frühling hat die SBB wieder viele Fahrgäste verloren. Stark betroffen war auch der Fernverkehr. Muss er diese Coronaverluste wieder selber tragen oder kann er diesmal mit Hilfe des Bundes rechnen?

Auch in diesem Jahr trifft die Coronapandemie, verbunden mit behördlichen Massnahmen wie der Homeoffice-Pflicht, den öV massiv. Das Personal leistet trotz den seit mehr als einem Jahr erschwerten Umständen sehr gute Arbeit. Inzwischen haben die meisten Transportunternehmen ihre finanziellen Reserven aufgebraucht, und der Bund ist nun in der Pflicht, nicht nur im regionalen Personenverkehr, sondern auch im Fernverkehr, im Ortsverkehr und im touristischen Verkehr eine zuverlässige Finanzierungsperspektive aufzuzeigen. Dazu soll der Bundesrat rasch eine Anpassung der gesetzlichen Grundlagen vorlegen. Explizit auch im Fernverkehr, der prinzipiell eigenwirtschaftlich funktioniert, sind aufgrund der dramatischen Lage sofort Massnahmen nötig. Damit die Finanzierung des öV flächendeckend gesichert ist, muss eine faire und zwischen Bund und Kantonen ausgewogene Lösung für alle Sparten des öV realisiert werden.

Die SBB teilte mit, dass im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr die Personenkilometer im Fernverkehr um 43,7 Prozent gesunken sind. Dieser Rückgang wird sich im laufenden Jahr mit Sicherheit fortsetzen. In den eigenwirtschaftlichen Bereichen wie dem Fernverkehr muss die SBB die Einnahmenausfälle selbst tragen. Damit nicht auf dem Rücken des Personals gespart wird, müssen die Weichen jetzt in die richtige Richtung gestellt werden.

Edith Graf-Litscher ist SEV-Gewerkschaftssekretärin und Nationalrätin (SP/TG).

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